Tom Müller

»Wir rauchen nicht. Es ist Inspiration.«

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Die jüngsten Tage

Roman

Das Leben geht weiter, sagt man. Und es stimmt. Es lässt sich nicht aufhalten. Wie ein Zug in rasender Fahrt. Aber ist das ein Trost? Ich erzähle von einem, der versucht, die Zeit selbst zu bestimmen, Schienen zu Spiralen zu wickeln. Von einem jungen Mann unserer Tage. Von Gabriele d’Annunzio. Und vielleicht auch von Don Quijote.

Jonathan Buck steht am Bahnsteig nach Berlin, er wartet auf den Zug. Die Mutter seines Jugendfreundes Strippe will ihn dringend sprechen, und es gibt keine Ausflucht mehr. Denn Strippe ist tot, und seine Mutter will von Jonathan hören, was war und was jetzt werden soll. Das Einzige, was Jonathan will, ist neben Elena im Bett liegen, d'Annunzio lesen, rauchen. Kalte Tomatensuppe löffeln, sich an früher erinnern, an die Berliner Nachwende-Jugend, als alles möglich schien. An Strippes Seite.
Vor dreißig Jahren, im Vakuum der Wendejahre, haben sie Sinnlichkeit gesucht und neue Idole. Sie wollten Helden sein im Aufstand der Gefühle. Strippes Tod zwingt Jonathan Gericht zu halten, über sich, die Zeit und seine Träume.

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Wie rettet man den Sturm der Jugend über die Zeit? Tom Müller kann davon eindrucksvoll erzählen. (Bov Bjerg)

Ein wunderbares Buch: todtraurig und aberwitzig, trostlos und doch voller Hoffnung, dass es irgendwie möglich ist, dem Wahnsinn, der das Leben darstellt, die Stirn zu bieten, selbst wenn die Kreditkarte gesperrt ist. (Christoph Peters)

Die jüngsten Tage ist eine eindringliche Geschichte über Freundschaft und die Macht des Gewissens, eine lässige, aber nicht leichtfertige Hommage an eine Frau, einen Hund, an ein zweifelhaftes Idol und die Kraft der Literatur, und, nicht zuletzt, an das Pinkeln im Stehen. (Sandra Hoffmann)